Der Utiliarismus ist eine normative Theorie zur moralischen Bewertung von Handlungen sagt nicht nur Wikipedia. Sein Grundprinzip lautet: “Handle stets so, dass die Folgen Deiner Handlungen bzw. Handlungsregeln für das Wohlergehen aller Betroffenen optimal sind.“ Hört sich für mich grundsätzlich erstmal gut an. Fragt man aber Leute, die sich damit auskennen, dann markern die ganz schnell an, dass es ja überhaupt gar micht feststellbar ist, wer alles von den o.g. Entscheidungen betroffen sein könnte und auch nicht – selbst dann, wenn die relevanten Personen doch bestimmt werden könnten – wie ihre tatsächlichen Glücks- bzw. Leidensempfindungen tatsächlich aussähen. Und dann nehmen sie das ganze Denkgebirge dahinter komplett auseinander. Oder sie bauen weiter am Begründungsnetzwerk für die Richtigkeit dieser Ansicht, bis einem ganz doll wird. Und ganz am Ende sind wir dann bei der Diskussion um Peter Singer. Und ich bin ganz raus.
Denn ich bin Nutzologe und nicht Utiliarist. Das ist vor allen Dingen wichtig, weil Utiliarismus in seiner klassischen Form immer nur den Gesamtnutzen anspricht, der sich aus dem Nutzen vieler einzelnen Individuen zusammensetzt. Und der Nutzomat lässt immer nur individuelle Nutzendimensionen bewertbar werden. Darum hier ausdrücklichst: Der Nutzomat, das Nutzofest, die Nutzomatools und natürlich auch der Nutzomat e.V. sind als erheblich distanziert vom klassischen Utiliarismus zu verstehen.
Gezwungenermaßen. Denn ohne die genannte gesellschaftsbezogene, ethisch-moralische und universalistische Aspekte berücksichtigende Ebenen des Utiliarismus wären seine konsequentialistisch-hedonistischen Prinzipien, die Orientierung am (schwachen) rationalen Nutzprinzip, die Idee des Regelutiliarismus und die Ausrichtung auf das Handlungsleitende von Nutzenüberlegungen ohne Zweifel als utiliaristisches Fundamente der Nutzomatidee zu benennen gewesen. So aber muss zumindest konkretisiert werden: der Entwicklung des Nutzomaten liegt eine Kooperation zwischen neoinstitutionenökonomischer Theorie und Gary S. Beckers Reinterpretation neoklassischer ökonomischer Theorie zugrunde; er fußt selber auf keinerlei moralischen Konzepten. Er ist ein einzelwirtschaftliches Instrument und wer immer dieses Instrument spielt, lässt automatisch SEINE moarlische Position einfließen. Der Nutzomat erspart es dem Einzelnen nicht seine Moralposition zu reflektieren (dabei hilt er sogar). Aber an sich ist er moralisch neutral.