versteht Ihr eigentlich nicht, was wir wollen? Oder wollt Ihr nicht verstehen? Möglich ist auch, dass Ihr nicht verstehen dürft, weil Euer altes Geschäft dann keins mehr ist. Oder weil Ihr Euren Chefs mit so einem (in ihren Augen, nicht unseren!) Kleinscheiss nicht kommen könnt? Ich denke es ist Letzteres. Aber schön wäre, wenn Ihr mir antworten könntet, denn genau weiss ich es nicht. Und ich möchte doch so gerne verstehen…
Darum geht es: es geht um Contentmarketing, verstanden als Long-Tail-Werbung; also um eine Marketing-Technik, die mit informierenden, beratenden und/ oder unterhaltenden Inhalten Zielgruppen anspricht, um deren Aufmerksamkeit über das Mittel den Contents gewinnen, halten und weiteren Aufmerksamkeit attrahierende Kommunikationen zulenken zu können (nicht wundern: ist meine Definition, denkt aber bitte mal kurz drüber nach). Also um ein Geschäft, das Euer Angebot nicht mehr ursächlich braucht, für dessen Wirkungsweise und damit Wirkung es zwar eine wichtige, aber nicht mehr die entscheidende Größe ist.
Denn es ist aus Sicht von Marketingtreibenden heute zum einen die Story an sich (und mit ihr die die Geschichte begründenden Seinszustände und Handlungen, z.B. Ambientmaßnahmen, Angebote, Ereignisse) und zum anderen ihre Aufbereitung und damit ihr Vermögen Aufmerksamkeit zu halten und an anderen Inhalte weiterzuleiten, die mehr und mehr gleichwertig neben die Reichweite- und Aufmerksamkeitgenerierenden Medialeistungen treten. Und die damit zu Recht für ihre wachsende Bedeutung ihres Beitrages zur Werbewirkung auch ihren Anteil an den Marketingbudgets einfordern und von uns Werbetreibenden auch erhalten (sollten).
Das ihr das nur schwer anzunehmen im Stande seid/sein wollt, will ich ja anerkennen. Warum solltet ihr auch, ohne Not (zumindest scheint sie noch nicht groß genug zu sein) von Eurem Kuchen abgeben (denn größer wird er definitiv nicht). Dass ihr aber so gar nicht (aktuell von mir aus auch ohne Reduktion des tatsächlichen Budgetanteils) für uns mitdenkt und erkennt, dass wir Euch und Eure Angebot zwar als Türöffner brauchen, dann aber viel mehr als früher selber für den Werbeerfolg leisten müssen, das kann ich nicht verstehen; Ey, wir bekommen noch nicht mal Verständnis für die vielen, vielen von uns zu leitende Aufmerksamkeitsflüsse die erst kommen, nachdem Ihr den ersten Schritt für uns ermöglicht habt.
OK, vielleicht ist wirklich zu viel verlangt, dass ihr kapiert, dass immer öfter ein dummes und taubes Banner, dass Zigtrillionen Blicke auf sich zieht uns nicht mehr weit genug führt, wenn wir mehr als kurzfristige Kontakte (welche Qualität sich auch immer hinter den Zahlen versteckt) suchen. Aber warum versucht ihr nicht wenigstens ein bisschen (anzu)erkennen und , dass – damit wir näher ran an die Zielgruppe kommen, um die Bekanntheit und irgendwann Image wirklich und nachhaltig zu beeinflussen – ihr uns bei den Geschichten helfen müsst?
Klar, es sind viele Geschichten, oft kleinteilig und mehrmodulig und -stufig, die wir brauchen. Vielleicht mehr Geschichten, als ihr jemals gehört habt. Aber ist es nicht für uns alle mühseliger geworden zu werben? Warum glaubt ihr, dass ihr mit dem alten Modell so einfach durchkommt? Vielleicht klappt das kurzfristig, noch findet ihr Hauptsponsoren und dicke Mediabudgets, aber glaubt ihr wirklich, das bleibt so? Mensch, fangt an uns zu helfen, statt uns über den Tisch zu ziehen (und uns mit wahlweise großen (was reden die da?) oder mitleidigen Augen (Süß, diese Amateure…) anzusehen. Denkt bitte für uns und dafür mehr mit uns mit. Ihr könnt das, ihr tut das für Euch selber ja auch. Ständig. Oder reicht es Euch, wenn ihr für Euer eigenes Angebot stumpf Media bucht. Stellt sich der Erfolg für Euch ohne gut gedachte, gut gemachte und (ok!) gut multiplizierte Geschichten-Flows ein?
Ich denke: nein.
Wenn doch: sagt mir bitte, wie das geht…