Zisch! Was war das denn? Ein Komet? Ein Hurrican? Ein, äh, Twitch? Ja, genau ein Twitch, also ein Portal, auf dem jeder Nutzer mit einem Benutzerkonto einen eigenen Kanal erstellen und auf diesem sein Gameplay von diversen Spielen übertragen kann. Zur Übertragung wird eine Streaming–Software benötigt.
Aber an wem zischt Twitch jetzt vobei?
Zunächst einmal an den meisten deutschen Menschen. Während das Angebot in den US immer stärker kommt, ist es hier bei uns eher unbekannt. Das ist aber m.E. nicht sonderlich wichtig. Das kann sich ändern, muss es aber nicht. Egal.
Viel bedeutender ist, dass Twitch auch an Youtube vorbeirauscht. Casey Neistat (ein recht bekannter CNN–Youtuber) ist der Meinung, dass :“If YouTube’s not scared of Twitch they should be now.” Und ich schließe mich dieser Meinung an. Denn diese Gefahr resultiert nicht daraus, dass das Google–Angebot sich Sorgen um seinen Video–Suchmaschinen–Spitzenplatz machen muss. Sondern aus der Tatsache, dass das Zukunftsthema Life–Broadcasting möglicherweise nicht auf Youtube zuhause sein wird (und das gilt trotz aller Pushversuche auch für Facebook), sondern in Communities wie Twitch (das übrigens zu Amazon gehört). Wobei es nicht die neue Art der Direktübertragung an sich, sondern eher die wachsenden Lust an der engen, intimen, geschlossenen Gemeinschaft ist, die die Geschäftsmodelle von SoMe–Portalen und Plattformen auf die Probe stellen wird. Raus aus dem Offenen, rein in die Gemeinschaften wird der Weg führen. Und die bilden sich rund um Themen für und um Interessen von Menschen, nicht mehr nur bzw. in erster Linie um virtuelle soziale Kontakte an sich.
Aber wer weiss. Vielleicht nutzt die Google–Mutter Alphabet diese Entwicklung aber auch. Denn sie könnte DIE Chance für Google+ sein, das jetzt schon seit 2 oder mehr Jahren genau auf dieser Schiene eine neue Seins–Berechtigung zu finden versucht. Zusammengeführt mit der Broadcasting–Kompetenz von Youtube könnte da noch etwas gehen. Insbesondere in einer Zeit in der Facebook wackelt…