Das habe ich beim Campaigning Summit Switzerland 2017 #csch17 #csch2017 gelernt: Wenn Biotech, Sensorik, Robotik, Nanotech, 3D-Printing, Neurotech, Mobile Communications, AI, Drones Tech und New Energy konvergieren und auf Quantum Computing zu Billigstpreisen treffen, dann muss da nicht zwingend etwas Gutes rauskommen. Besser: dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass da echte Risiken für Mensch und Welt und Raum und Zeit entstehen. Nicht in 50, in 20 oder 10 Jahren. Sondern sehr schnell schon. 5 Jahre sind optimistisch geschätzt.
Und spätestens dann ist das Teil der Realität: Disruption of all supply chains, Abundance of everything, Robots creating robots, AI having emotions, etc. Yuri van Geest meint sogar, dass der „exponential growth of technology will disrupt all industries and change everybodies lives.“ Unabänderlich. Und dass jedermann besser daran tut, “ to dance with it.“ Scary oder? (Hier ein paar passende Slides (von 2013!!!))
Nicht unbedingt, wenn man wie van Geest kein Pessimist ist und bei allen Gefahren auch und gerade die Chancen dieser Entwicklung sieht. Diese bestehen darin, dass wir alle zu diesem Tanz das wirklich und zutiefst Menschliche kultivieren müssen und können: soul, passion, love, purpose, intuition, creativity, connectivity… und in die Allianz mit den neuen Fähigkeiten der Technologien einbringen können und sollten. Denn es ist der aristothelische Pathos, der uns auch langfristig von den Maschinen und ihren Algorythmen unterscheiden wird; auch dann, wenn Ethos programmierbar wird und Synapsen „fühlen“ können werden. Es ist nämlich die aus tiefem Wollen und Sehnen zugewiesene Bedeutung, die die alles und immer entscheidenden Kräfte zu wecken in der Lage ist: Leidenschaft, Entschlossenheit, Altruismus, Kompromissbereitschaft, usw.
Es ist hilfreich das spätestens jetzt zu erkennen, denn der Tanz mit der Technologie ist bereits in vollem Gange und es gilt nicht, vor dem Kampf um die Realität, der Allwissenheit der großen Daten und der entmaterialisierten Always-on-Attention Economy zu kapitulieren. Es ist auch gar nicht nötig. Ein gutes Beispiel dafür ist der andauernde Hype um datengestützte, zunehmend native Marketing-Kommunikation: denn es wird nicht die programmierte, schematisierte, KI-gesteuerte Ausspielung von Werbeinhalten sein, die als alleiniges und führendes dominantes Paradigma die Unternehmenskommunikation prägt – obwohl zugegeben: die schwindelerregenden Möglichkeiten der personalisierten und kontextorientierten Schleichwerbung und Botkommunikation bedeuten ungeahnte, atemberaubende Herausforderungen für die systematische Kreation von Inhalten bedeuten.
Nein! Weil gleichzeitig im Schlepptau des Content-Marketing-Sogs ist und bleibt es das Campaigning und mit ihm die Passion, die Liebe, die Leidenschaft, die Intention, die große Geschichte, ja überhaupt: das Storytelling, die echte Kommunkation und Interaktion zwischen Herzen, die ebenfalls Aufmerksamkeit gewinnen, Meinungen ändern, Handlungen auslösen kann; vielleicht sogar nachhaltiger. Schaut Euch Leute wie die von Operation Libero an: cleveres Framing, überbordende Phantasie, echte Interaktion, viel Begeisterung, tiefer Antrieb kann Algorythmen, Budgets, Technik schlagen. Immer noch und weiterhin. Und das ist gut so, denn so lange das so ist, bleibt es dabei, dass Mediabudget wichtig, aber nur begrenzt ausschlaggebend ist und bleibt…