Jeder handelt intuitiv, aber geredet wird darüber nur, wenn alles gut geht.
Es geht aber nicht immer alles gut und Intuition kann auch danebenliegen.
Das ist ein Problem.
Denn wer intuitive Entscheidungen fällt, verantwortet diese ganz direkt, ganz persönlich. Insbesondere dann, wenn man nicht mit herkömmlichen Mitteln klipp und klar beweisen kann, warum man so und nicht anders entschieden hat. Dann geht es um mich, dann kann ich micht nicht hinter einem Algorithmus, einem Berater, einem Modell, einer Formel verstecken.
Die helfen normalerweise aus Patsche, wenn es um Entscheidungen unter Unsicherheit geht, indem das Risiko an die Struktur, die Maschine, das System weitergegeben wird.
Aber ist das nicht Betrug an sich selbst, an anderen: Unverbindlichkeit, um keine Verantwortung übernehmen zu müssen, keine echten Entscheidungen nicht mehr treffen zu müssen?
Ist das in einer globlen, hochkomplexen Welt nicht sogar brandgefährlich, wenn höchste Komplexität sichere Schlüsse gar nicht erst zulassen? Wenn mechanistisches Denken zu starr ist, Logik auf unlogik trifft und lediglich die Illusion schafft, Wirklichkeit sei nur eine Frage von Standards und Normen, von guter Kontrolle und hinlänglicher Planbarkeit?
Ich finde: Lasst uns einen kühlen Kopf bewahren und vernünftig sein – und unserer Intuition vertrauen, also uns selbst…
Denn auch wenn Intuition und Selbst-Empfindung Selbstbewusstsein braucht wirkt sie dort, wo sich Menschen nicht auf einen scheinsicheren Plan verlassen (können), sondern handeln, machen, tun. Genau DAS ist der richtige Umgang mit Komplexität. (…)
[Für diesen Text habe ich Gedanken und Worte und Wortkombinationen aus folgender Quelle genutzt: Brandeins]
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